Herzmuskelentzündung – Bei Infektion ist Sport absolut tabu

Die meisten Fälle bleiben unentdeckt

Die Symptome sind dabei oft nur schwer von den Beschwerden der Ursprungserkrankung zu unterscheiden. „Man muss den Körper genau beobachten“, sagt Predel. Hinweise auf eine Myokarditis können starke Müdigkeit, Herz-Rhythmusstörungen, hohe Pulswerte oder Brustschmerzen sein. „Zögern Sie in diesem Falle nicht, sofort zum Arzt zu gehen“, sagt Prof. Eckart Fleck, Direktor der Kardiologie am Deutschen Herzzentrum in Berlin. Auch alle Beschwerden, die beim Sport neu auftreten oder sich bei sportlicher Aktivität verstärken, müssen ernst genommen und abgeklärt werden.

Die meisten Fälle einer Herzmuskelentzündung bleiben tatsächlich unentdeckt. Die Erkrankung verheilt von selbst, ohne zwangsläufig Folgeschäden zu bewirken. Ein kleiner Schnupfen muss nicht gleich das Trainings-Aus bedeuten: „Gehen Sie es einfach etwas langsamer an“, rät Predel. Eine Grippe sollte hingegen ordentlich auskuriert werden. Ganz wichtig: Medikamente immer nach Arztempfehlung und Packungsanleitung anwenden und nicht vorschnell absetzen. Wer trotz Erkältung nicht mit dem Training aussetzen möchte, sollte sich unbedingt durchchecken lassen.

Doch auch der Arzt kann eine Herzmuskelentzündung häufig nur schwer feststellen: „Es gibt kein Verfahren, das jede Myokarditis sofort entdecken lässt“, sagt Fleck. Basisuntersuchung ist ein Ultraschall, mit dem Veränderungen am Herzmuskel gesichtet werden können, oft geben auch die Blutuntersuchung und das EKG Aufschluss. Das beste Verfahren sei die Magnetresonanztomographie. „Aber auch hier gibt es keine 100-prozentige Sicherheit.“ Ruhe und Erholung sind im Zweifel die beste Medizin: „Ist das Herz entzündet, muss es stark entlastet werden.“ Statt Laufschuhe gebe es drei bis vier Wochen Sofa und Bettruhe und natürlich entsprechende Medikamente, sagt Fleck.

Zur Risikogruppe für eine Herzmuskelentzündung gehören Menschen ab 35 Jahren. „Hinzu kommen Faktoren wie Übergewicht, Diabetes, Bewegungsmangel, Rauchen, Bluthochdruck und angeborene Veränderungen des Herzmuskels“, erklärt Predel. Wer jetzt zum Frühjahr ins Fitnessprogramm einsteigen möchte, sollte sich beim Hausarzt einmal gründlich untersuchen lassen, rät Kardiologe Trappe. Wer mehrere Risikofaktoren vereint, sollte zudem ein Ruhe- und Belastungs-EKG machen lassen und die eigenen sportlichen Grenzen achten. (dpa)

Quelle: www.ksta.de

2 Kommentare

    1. Das stimmt, aber ich möchte einfach nur daruf hinweisen, dass auch wirklich jeder etwas vorsichtiger ist. Ich kenne genug Läufer die immer unterwegs sind, egal wie schlecht es ihnen geht. Ich weiß ja selbst, wie schwer es einem fällt, nicht laufen zu dürfen, aber man hat halt nur ein Leben….

      Laufmeister – schön laufen lassen

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