Der Dom ist das Ziel – das war und ist das Motto zum Köln Marathon. Auch wir Halbmarathonis hatten das Ziel am Dom vor Augen, allerdings waren die Bedingungen alles andere als optimal. Als ich mich morgens so gegen 7:00 Uhr auf den Weg nach Köln machen wollte, bekam ich beim rausgehen aus der Haustüre gleich erst mal eine Ladung Regen ins Gesicht. Na prima, mit nicht sehr hohen Temperaturen hatte ich ja schon gerechnet, aber nicht auch noch mit Regen. Haustüre wieder zu und ein paar Ersatzschuhe, eine Kappe und Regenjacke einpacken. Die ganze Fahrt hat es meist mehr, manchmal weniger geregnet, meine Laune wurde schlechter. In Köln angekommen, habe ich mich erst einmal Regenfest eingekleidet und dann Richtig Startbereich aufgemacht. Es war schon die Hölle los, ob ich wirklich hier irgend jemand treffen kann. Nach der ersten Runde über den Startbereich, beschloss ich, mich wieder zum Auto zu begeben und mich dort schon umzuziehen, da die Umkleiden und die LKW für die Kleiderbeutel ohnehin locker einen Kilometer auseinander standen. Zur Organisation komme ich später noch einmal.
Im Parkhaus habe ich dann den ersten LAZler getroffen. Zusammen haben wir uns dann Richtung Start aufgemacht und so langsam ließ dann auch der Regen nach. Dafür setzte dann der Wind ein. Das ist eigentlich das typische Wetter für den Köln Marathon. Das habe ich dort schon häufiger erlebt, allerdings auch schon Temperaturen von 24 Grad, aber davon waren wir Welten entfernt. Kurz darauf habe ich dann auch die Kollegen der Laufmonster getroffen und gemeinsam ging es dann zum kurzen Warmlaufen. In dem ersten Startblock war es bereits jetzt, gut 20 Minuten vor dem Start mächtig voll. So haben ich mich dann dort rein gezwängt und musste nun warten, bis es dann endlich los ging. Der Block wurde immer voller und die Spannung stieg und stieg. Dann endlich ging es los, der Startschuss und die Masse setzte sich in Bewegung. Schon nach wenigen Metern lag aber auch schon der erste Läufer auf dem Boden – Erinnerungen an meinen Sturz in Düsseldorf schossen mir direkt in den Kopf. So langsam nahmen wir dann Tempo auf, hatte uns vorgenommen, etwas verhaltener zu starten und dann langsam das Tempo steigern. Mittlerweile war die Stimmung auch wieder bestens und auch die Zuschauer an der Strecke gaben trotz der frühen Zeit und der Kälte ihr bestes.
Das Feld sortierte sich und nach 5-6 Kilometern hatten wir allerdings nach meiner Uhr und den Kilometerangaben schon einen Rückstand auf unsere geplante Zeit von 45 Sekunden. Eigentlich kein Problem und so zog ich das Tempo etwas an. Die 10 Kilometermarke erreichte ich dann mit einer Zeit von 40:30, so hatte ich mir das vorgestellt und als mich dann zwei Läufer überholten, die ein sehr flottes Tempo drauf hatten, habe ich mich dort dran gehängt und habe mich mitziehen lassen. Allerdings als es dann auf die Ringe ging, wo wie immer die Stimmung riesig war und wir durch ein Spalier von Menschen laufen mussten, habe ich die beiden aus den Augen verloren, so dass ich wieder auf mich alleine gestellt war. Ab hier ging es dann aber auch auf einen Streckenbereich, in dem die Läufer eher auf sich alleine gestellt waren. Bei Kilometer 15-16 habe ich dann einen weiteren LAZler getroffen, mit ihm bin ich dann den Rest der Strecke gelaufen. Das Tempo konnten wir weiterhin im Bereicht 3:55-4:00 halten und als es dann wieder über den Ring Richtung Rudolfplatz und Neumarkt ging, waren auch die Zuschauer wieder zahlreich vorhanden. Jetzt kam dann auch mal die Sonne raus, allerdings mussten wir gerade hier gegen ordentlich Wind ankämpfen. Ab hier waren es keine zwei Kilometer mehr und über die Hohestraße ging es dann direkt Richtung Dom, der ja das Ziel sein soll. Allerdings konnte man nur einmal kurz einen Blick darauf werfen, bevor es dann nochmals über Kopfsteinpflaster ging und dann auf die Zielgerade nach links vom Dom weg. Es waren hier eine Menge Menschen am Rand, aber die Stimmung war leider eher verhalten. Schade! Jetzt nochmal einen letzten Sprint, damit wir auf jeden Fall noch die 1:24 auf der Uhr stehen haben und dann war es geschafft.
Nicht mit aller letzter Kraft, aber schon ordentlich angestrengt ging es durchs Ziel. Direkt nach dem Zieleinlauf gab es die wohlverdiente Medaille und auch eine Plastikfolie gegen die Kälte. Die Verpflegung war mal wieder sehr gut, allerdings sind die Wege im Zielbereich sehr lang. Da mir echt kalt war, habe ich mich direkt auf den Weg gemacht, zu den Duschen und den Kleiderbeuteln, die ja extra mit LKW’s vom Start in den Zielbereich gebracht wurden. Ausgeschildert war alles sehr gut, aber leider waren die Kleiderbeutel noch nicht sortiert. Sie lagen zwar nach Nummernbereichen schon im richtigen Zelt, aber alles noch auf einem Haufen. Super, die Helfer waren etwas überfordert und meinten nur, wir wären viel zu schnell im Ziel. Zum Glück war noch nicht soviel los und nach einigem Suchen, hatte ich dann meinen Beutel bekommen und konnte dann direkt in die Duschen gehen.
Insgesamt muss ich schon sagen, die Strecke ist zwar sehr kurvig und das man zweimal an der Universitätsstraße durch den Tunnel runter muss ist auch nicht so richtig gelungen. Auch das Ziel sollte wenn schon, dann wirklich am Dom sein und nicht irgendwo in der Nähe. Aber ansonsten hat es wieder sehr viel Spaß gemacht und nächstes Jahr werde ich wohl wieder dabei sein. Mit der erreichten Zeit bin ich natürlich sehr zufrieden, zumal ich ja am Tag vorher noch 14 Kilometer gelaufen bin. Ich denke, die Vorbereitung ist soweit fast abgeschlossen, jetzt noch die letzte Woche hinter mich bringen und dann heißt es: Tapering.
Strecke: 21,1 km; Zeit: 1:24:45; Pace: 4:02; Puls: 173/182; Platz: 118. Insgesamt/ 19. AK
Laufmeister – Immer schön laufen lassen!
Boah, was für eine tolle Zeit! Herzlichen Glückwunsch dazu! Kein Wunder, dass ich Dich nicht vor die Kamera bekommen habe: ich war zum Filmen der Tiger an der Strecke – aber der schnellste war erst ’ne Viertel Stunde nach Dir im Ziel… 😉
Herzlichen Glückwunsch noch, auch wenn’s schon wieder was her ist! Kannte die Ergebnisse zwar schon, bin aber jetzt erst zum Lesen Deines eigenen Berichts gekommen. Super Zeit!
Grüße aus Köln-Stammheim!
Mario