Nürburgring Lauf – was für ein Wettkampf

Grüne Hölle

So wird die Nordschleife des Nürburgrings genannt, jetzt nach diesem Rennen weiß ich nun auch wirklich, warum.

Aber alles der Reihe nach: Um 5 Uhr ging der Wecker an diesem Samstag Morgen, was für eine Zeit, wenn man doch eigentlich Wochenende hat. Um 6 Uhr dann am Treffpunkt mit den anderen Laufmonster zur gemeinsamen Anreise getroffen – und es ist um diese Zeit dunkel und kalt draußen. Da es am Ring immer noch ein paar Grad kälter ist, habe ich noch andere Shirts dabei, man kann ja nie wissen.

Am Ring angekommen, begrüßte uns Nebel und gerade noch 8 ° Grad, aber der Nebel sollte sich noch im Verlauf des Rennens lichten und die Sonne zeigte sich dann auch. Die Entscheidung ob nun ein langes Shirt oder zwei kurze oder doch nur ein Singlet – echt schwierig, es wurde ein Shirt, war am Anfang etwas frisch, aber genau richtig.

Zur Organisation muss erwähnt werden, dass es tatsächlich schneller mit den Startunterlagen ging, wenn man sich nachgemeldet hat, als bei den Vormeldern, das kann eigentlich auch nicht sein. Auch stellte sich heraus, dass wir trotz vorheriger Anmeldung über einen extra Zugang als Team nicht gemeldet waren. Dies haben wir dann aber am Helpdesk sehr unkompliziert klären können. Die Wege von der Kleiderabgabe zum Startbereich sind allerdings ein wenig sehr lang, da hat man schon eine gute Strecke zurück zu legen.

Es ist schon sehr beeindruckend, wenn man dann auf der Rennstrecke steht, die man eigentlich nur von Formeleins Rennen her kennt. Eines war ganz gewiss: trotz der über 1.200 Starter sollte man vom Start weg genügend Platz haben, um schnell sein eigenes Tempo zu finden. Pünktlich um 8.45 Uhr schickte uns dann der Moderator auf die Strecke, wobei ich ein wenig das Einpeitschen der Masse vermisst habe. Vom Start weg geht es erst einmal über die Grandprix Strecke, gesäumt von unzähligen Zelten und Wohnwagen der Starter für das 24 Stunden Rennen der Radfahrer, die uns meist mit einem Kaffee in der Hand anfeuerten.

Schon hier haben einige Läufer so viel Gas gegeben, dass ich mir nochmals das Höhenprofil ins Gedächtnis gerufen habe und gedacht habe, Leute, die ersten 10 Kilometer geht es fast nur Bergab, und dann kommt der Anstieg zur Hohen Acht – wir sehen uns wieder! Das Feld zog sich recht schnell auseinander und so war man eigentlich recht schnell alleine unterwegs, aber es machte unheimlich viel Spaß, Natur pur, leider keine Zuschauer, dafür aber reichlich Verpflegungsstellen – sehr gut. Die 10 Kilometermarke habe ich mit einer Zeit von 40:28 passiert, hier wäre locker heute eine neue Bestzeit drin gewesen, hätte ich mich nicht gebremst. Bei Kilometer 10,9 ging dann das Rennen erst richtig los! Das dies so heftig wird, hatte ich nicht gedacht, aber irgendwie befürchtet.

Höhenprofil Nürburgring Lauf

Nun machte sich aber doch wieder mein Training in den letzten Wochen bemerkbar. Klar, das Tempo ging merklich zurück, der langsamste Kilometer war dann oben an der Hohen Acht mit 5:32 und am liebsten wäre ich dort einfach nur gegangen, aber der Wille war so stark, dass ich es einfach weiter durchgezogen habe. Beim Aufstieg hatte ich schon 12 Läufer überholt, von hinten kam keiner mehr und vor mir lagen, soweit man dass auf der einzusehenden Strecke erkennen konnte, sieben Läufer in Reichweite. Das waren die, die mich auf den ersten 10 Kilometer überholt hatten. Jetzt wollte ich es ihnen zeigen, meine Beine fühlten sich noch erstaunlich gut an. Gut dass ich keinen Pulsgurt dabei hatte, sonst hätte ich sicherlich direkt aufgehört.

Auf der langen Gerade Richtung Ziel hatte ich dann alle schön vor mir und konnte insgesamt fünf der Läufer noch einkassieren. Die letzten acht Kilometer konnte ich bei einem Schnitt von 4:21 laufen – das Training zahlt sich aus. Wenigstens gab es dann im Ziel ein paar Zuschauer, die einen noch anfeuerten. Mit einer Zeit von 1:45:54 lief ich dann über die Ziellinie und erst jetzt merkte ich, wie fertig ich war. Viele Läufer waren noch nicht im Ziel zu sehen und so war meine Platzierung wohl doch nicht so schlecht und rund zwei Minuten später folgten dann auch die weiteren Laufmonster. Unser schnellstes Monster haben wir dann erst im Ziel getroffen (1:42) alle anderen unter 1:50 – eine Monstermäßige Leistung und damit in der Mannschaftswertung Platz 3 ! Dafür gab es dann auch einen Pokal und ein Set von Adidas, leider erst nach einer Wartezeit von gut 2,5 Stunden.

Pokal 3. Platz Mannschaft

Urkunde und Gewinn

Als Fazit: Ein Hammerevent, das eigentlich mehr Zuschauer verdient, die es wohl früher auch mal gab, das zeigten Fotos, die auf der großen Leinwand bei der Siegerehrung gezeigt wurden. Aber die Strecke ist echt sehr anspruchsvoll und vielleicht sollte ich das nächste Mal vorher ein wenig Bergläufe trainieren. Wenn es klappt, bin nächstes Jahr wieder dabei – schließlich müssen wir als Mannschaft ja unseren Podestplatz mindestens verteidigen.

Strecke: 24,4 km; Zeit: 1:45:54; Pace: 4:21;

Insgesamt Platz 25; AK: 7.; Mannschaft: 3.

Laufmeister – Immer schön laufen lassen

2 Kommentare

  1. Herzlichen Glückwunsch zum Podiumsplatz. Ich bin gerade erst wieder mit dem Laufen angefangen und bei meiner Recherche über Deinen Blog gestolpert. Ich bin zwar weit weg von solchen Events und erst recht Platzierungen, aber es ist auf jeden Fall interessant zu lesen. Das ganze klingt wirklich nach einem tollen Event, wofür sich das frühe aufstehen gelohnt hat. Wer weiß, vielleicht schaffe ich es in 1-2 Jahren auch mal so weit. Falls nicht, kann ich hier ja zumindest weiterhin davon lesen 😉

  2. Hallo Kay !
    Herzlichen Glückwunsch auch von mir.
    Was für uns im Norden der Blankeneser Heldenlauf ist, ist für Euch im Süden wohl der Nürburgring, vom Höhenprofil her, nur das bei uns noch Treppen mit ins Spiel kommen.
    Daher weiß ich nur zu gut, was Du geleistet hast.
    Die Quälerei den Berg hoch, puuuh… bekomme nur vom lesen Schweißperlen.
    Tolle Zeit!
    Noch´`nen schönen Sonntag und morgen nur eine klitzekleine Muskelmiezi.
    Liebe Grüße Viola

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