Sport und das Alter – meine bisherige Laufkarriere – Teil 1

Gestern bei meinem Training habe ich mal über meinen Sport und das Alter nachgedacht. Zu welchen Leistungen ist man im Alter noch fähig, kann man überhaupt noch Bestzeiten laufen, ohne dass man das Training ins unermessliche steigern muss. Dies hätte sicherlich zur Folge, dass das Verletzungsrisiko steigt, die eigene Familie und der Job darunter leiden bzw. zu kurz kommen.

Wie komme ich darauf? Immerhin werde ich dieses Jahr die AK40 zum letzten Mal laufen. Früher als Jugendlicher hatte ich Angst vor der Vorstellung, wie es sein wird, wenn das Jahr 2000 sein wird und ich schon 34 Jahre alt bin. Nun ist schon 2010 und ich berichte hier in meinem Blog über meine Leidenschaft, das Training, über Wettkämpfe und der Versuch, im Marathon die 3 Stunden Marke zu knacken. Wie gesagt, wie lange kann man das im Alter durchhalten?

Gelaufen bin ich immer, sei es beim Fußball oder beim Tennis. Meinen ersten Marathon bin ich 1997 in Köln mit einer Zeit von 4:02:05 gelaufen. Der zweite folgte dann 2000, ebenfalls in Köln in 4:11:26. Danach habe ich nichts mehr gemacht, was man dann auch irgendwann auf der Waage gesehen hat. Erst im Winter 2004 bin ich den ersten 10er gelaufen in 48:31 und danach war ich so fertig, dass ich begonnen habe, nach Plan zu trainieren und vor allem das Gewicht reduzieren wollte.

Im folgenden Jahr habe ich dann meine 10 km Zeit bis auf 43:40 gesteigert, bin meinen ersten HM in 1:37:02 gelaufen und nun hatte mich der Ehrgeiz gepackt und die 40 sollte fallen. Aber ich wollte noch mehr: die 4 Stunden im Marathon und auch der HM unter 1:30 sollten möglichst schnell her. Ich war infiziert vom Laufvirus und auf der Jagd nach Bestzeiten.

Das Jahr 2006 sollte es werden. Ich habe viel trainiert und im Frühjahr das erste Ziel Marathon in 3:35:33 geschafft, auch die 10er Zeit konnte ich verbessern auf 42:16. Jetzt sollte alles auf einmal kommen. Das war natürlich zu viel. Die Zeiten wurden schlechter, Marathon mit 3:51, HM mit 1:52, die ersten Zweifel kamen auf. Besonders der Marathon war die Hölle, Köln ist für mich kein gutes Pflaster. Ich habe mich gequält wollte mit dem Laufen aufhören. Einen Versuch wollte ich noch starten: 10 km, ich habe alles in diesen einen Lauf zwei Wochen nach dem Marathondebakel, der ganze Frust kam raus und die Zeit: 40:28. Wahnsinn, kann ich die 40 doch noch knacken?

Aber: ich war nun schon 40! Das Alter geht immer weiter, kann man die gesteckten Ziele jetzt noch erreichen. Wie es dann weiter gegangen ist, das schreibe ich dann im zweiten Teil.

Als ob die Trainerlegende Peter Greif das geahnt hat, dass ich mir über das Alter und den Sport Gedanken mache, hatte er dies auch in seinem heutigen Newsletter ebenfalls als Thema und was dort an Bestzeiten in den Altersklassen gelaufen werden, lässt mich weiter hoffen, dass ich auch noch im jetzigen Alter noch nicht an die Grenze gekommen bin, sofern natürlich die Gesundheit mit macht.

Vielleicht hat ja jemand Lust, mal seine Erfahrungen mit Sport und Alter hier im Kommentar zu hinterlassen, würde mich freuen.

Laufmeister – immer schön laufen lassen

10 Kommentare

  1. Hallo Laufmeister,

    ich habe ähnliche Gedanken gehabt wie Du vor dem Jahr 2000 und jetzt ist das auch schon wieder zehn Jahre her. Na ja, mein erster Marathon war aber erst im Jahr 2007, mein erster 10KM-Volkslauf erst 2005. Vorher bin ich zwar immer für mich gelaufen, meist als Training für die wochenendlichen Fußballspiele ab einem Alter von 7 Jahren.
    Dass auch ich jetzt mit erst 41 in der „Laufform meines Lebens“ bin, ist doch okay. Je oller, desto doller!
    Guck Dir LM Manni an. Wahnsinn! Vielleicht sind wir ja mit 50 erst richtig gut für längere Distanzen.
    Wie sieht es aus? Gehen wir D-Dorf gemeinsam an?

  2. Hallo Kay,

    ich bin noch ein Stück weg von der AK40 aber auch mit 36 macht man sich solche Gedanken. Wobei ich auch sehe was da mit einem ordentlichen Training trotz Alter drin ist denke ich … klar irgendwann gehts nimmer aber das ist noch lang hin und 43 ist doch da auch erst der Anfang dieses Weges 😉

    LG
    Christian

  3. Also mir geht es nicht um Bestzeiten sondern um meine Gesundheit. Deshalb habe ich mit dem Ausdauersport begonnen. Ich laufe auch nur wenig schneller als zu Beginn aber deutlich länger. Wenn ich mit dem RR in der Gruppe unterwegs bin ist es mir wichtig ein nettes Gespräch zu führen. Ich möchte mit dem Sport Stress abbauen und keinen aufbauen in dem ich mir irgendwelche Zeitziele vorgebe .. .. auch ich komme an bei einem M. 😉 Mit Spass und Freude auf der Strecke.

    1. So hatte ich das Anfangs auch mal gedacht. Gerade zum Stressabbau oder als Ausgleich zum Bürojob hatte ich damals angefangen und dann wollte ich einfach immer besser werden.
      Ich bin mir sicher, das ich eines Tages diese Rennerei satt bin und dann auch zum wahren Genußläufer werde.

      Kay

  4. Erfahrungen kann ich da noch nicht beisteuern und ich kann dir daher auch nicht sagen, wann man im Alter den Rückblick auf die Bestzeiten sein lassen sollte. Der Sinn beim Laufen ist zuerst aber das Laufen selbst. Mach dich nicht verrückt.

    … und für ein paar Bestzeiten reicht die Zeit sicherlich x)

    1. Ich mach mich doch nicht verrückt, ich bin es schon ;-D

      Außerdem möchte ich ja 100 Jahre alt werden. Wenn ich dann noch laufen kann, habe ich alles erreicht!

      Kay

  5. Ja, die Knochen knacken, die Haare werden grauer und weniger, der Bauch wird trotz Training immer dicker, die Wehwehchen kommen immer häufiger.
    C’est la vie, I’m always twenty9 😉

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